Montag, 29. Mai 2017

Urlaub vom Urlaub

 Erinnerung...

... als wir noch so unterwegs waren...
... waren wir auf einem Platz in der Normandie direkt am Meer, an Rommels Atlantikwall...

 ... das war im August 2010,
und wir fuhren ab, weil das Wetter schlecht wurde.


Auf Grund der Vorhersage für Superwetter an den nächsten Tagen suchen wir diesen Platz und finden ihn durchs Satelitenfoto.

Partner von Heringsdorf klingt überzeugend! 
Auch das blau/weiße Schild an der Einfahrt!


Aber alles sieht so neu aus! Und da ist er, der Chef von damals, und auch er erinnert sich an uns!

Stolz zeigt er uns das neue Sanitärgebäude, Abwaschanlage, zugeschüttete Bunker, Rasenflächen...

2010







 Zwischen den verfallenen Bunkern hat er den Platz sehr schön gestaltet und vergrößert.


Und wir bauen unser neues Vorzeit um 1. Mal in voller Größe auf, um eine Woche zu bleiben.



Nun kann man über die Düne gucken... vielleicht später mal hier campen.







Und ein betonierter Weg geht zum Meer.





Ein Strand mit weitem Watt...
Zwischen der Hafenstadt Oistreham,

Merville-Franceville, wo es am Himmelfahrtswochenende wimmelt, wie auf einem Ameisenhaufen,
und dem Seebad Cabour, das wir von Proust und der "Suche nach der vergangenen Zeit" kennen.
Im Zentrum Cabours steht das Casino und das Grand Hotel. Mit unseren netten jungen französischen Nachbarn besuchen wir dieses exclusive Seebad.


Sie zeigen uns typische Spezialitäten - Fisch in schicken Dosen.
Cabours Stadtstrand
















Immer wieder zieht es uns zum Strand.
Die Sonne brennt. 
Der Tidenhub ist an diesem Wochenende besonders stark.

Das Meer weicht weit zurück, das Watt glänzt...

Mit jeder Flut bringt das Meer viele Muscheln zum Sammeln, aber auch für den Kochtopf.

Bewaffnet mit Harken, Schippen, Eimern und Netzen gehen die Camper auf Muschelsuche - mit großem Erfolg!




Wenn das Wasser weg ist, wird gebaut.


Alle Kinder des Platzes arbeiten zusammen, Väter kommen dazu...

Bauwerke entstehen...






Dann kommt das Wasser zurück...


Und morgen kann wieder Neues entstehen.





Und es küsst uns die Muse.
Die Ruhe, die Wärme, das Licht, die Farben...








Jeden Abend gibt es einen traumhaften Sonnenuntergang - jeden Abend anders...





Mit Gaelle, Pierre-Jean und Magdalena feiern wir Heidis Geburtstag.



 Am Sonntag,
als schon die meisten weg sind, kommt der Pizzabäcker. Ein echter Pizzaofen auf Rädern!
Da bleibt die Küche kalt!

Wir bleiben noch bis Dienstag, dann geht es nach Paris!




Dienstag, 23. Mai 2017

Le Mont Saint Michel


Der Mont Saint Michel, der Felsen mit der Abtei, steht im Watt, das heißt mal Meer mal weniger im Wasser.

Der Mont Tombe, wie er anfangs hieß, wird 700 n.Chr. unter Bischof Aubert zur Hochburg christlichen Glaubens.
Der Bischof weilt auch schon mal - wie wir! - auf dem Gargano und der Engelsburg in Rom, wo ihm der Erzengel Michael erscheint. 

Zweimal nimmt ihn Aubert nicht ernst, da drückt ihm beim 3. Mal der Michael ein Loch in den Kopf! Nun hat er verstanden: Aubert lässt ein Stück vom roten Mantel vom Gargano holen und ein Fragment des Altars der Engelsburg - 
Der Mont Tombe wird Mont Saint Michel!



Karl der Große überlässt 100 Jahre später den Normannen die Abtei, mit der Auflage christlich, sesshaft und ruhig zu sein. 

Seil zum Läuten!
In der Kathedrale



Ein gottesfürchtiger Nachfahre der Normannenherzoge jagt 966 dann alle Ungläubigen davon und übergibt das Kloster Benediktinermönchen.
Kreuzgang Hier wäscht der Abt die Füße der Mönche wie Jesus den Jüngern.






Die Mönche bleiben arm, keusch und gehorsam, der Berg aber wird als Pilgerort eine Attraktion und macht die Kirche reich.




Refektorium. Bei den Malzeiten wird aus der Bibel gelesen.

Lesestuhl
So wird weiter ausgebaut. 
Die Baumeister sind mutig, wollen hoch hinaus und große Räume schaffen. Damit das Ganze hält, baut man viele dicke Pfeiler und Kreuzgewölbe - mit Erfolg! Den größten Raum nennt man das "Merveille" - das Wunder.

Kreuzgewölbe


Es gibt Feste und 

Prozessionen...
Pilger finden auch hier ihre Muschel...





Mittelalterlicher Aufzug












...bis zum 100jährigen Krieg (13./14. Jh.) - da fällt 1415 die Normandie in die Hände der Engländer. 
Das kann der Erzengel nicht zulassen!

Die Ritter flüchten sich auf den Berg und verteidigen die Zitadelle mit Erfolg in einer Seeschlacht.



Diesmal spricht der Erzengel zu Johanna von Orleans: "Ich bin Michael, Schirmherr von Frankreich, brich auf und eile dem König von Frankreich zu Hilfe!"


Das Kloster dient fortan als Pilgerstätte, Gefängnis, Rückzugsort, den Romantikern später als Muse... und so pilgern sie weiter...