Samstag, 19. November 2016

Die Keramikstadt Grottaglie

...auf der Suche nach einem Fliesenbild für unser neues Badezimmer in Berlin...


Im Gegensatz vom Frühjahr, als wir schon einmal in Grottalie waren, leuchtet heute die Stadt.
In der Burg erfahren wir, wer uns ein Fliesenbild nach unseren Vorstellungen machen könnte.
Wir warten die nicht enden wollende Mittagspause (13-17 Uhr!) ab und finden 
im Gewölbe einer ehemaligen Kirche Giuseppe Fasano

Er macht uns ein Angebot, was wir nicht abschlagen können...

Ein Mosaikbild aus der Villa Romana auf Sizilien hatte es uns angetan und auch Giuseppe begeistert.


Bei einer Flasche Wein, die er unter dem Schreibtisch vorholte, wurden die Modalitäten vereinbart. Rein zufällig, beim Blick aufs Handy, stellten wir fest, dass wir 2. Hochzeitstag hatten! Daran gab es einen Limoncello!
Schon waren wir uns einig und Giuseppe lud uns
ein, auf seinem Grundstück zu übernachten.


Am nächsten Morgen begann die Malerin Tina damit, die rohen Tonfliesen zu glasieren.
Nachdem die schnell trocknende Glasur getrocknet war, fing sie an zu malen...



Wir lassen sie in Ruhe und besichtigen die Stadt.





Die Altstadt hat enge Gassen und viele Kirchen. Aber nur die Mutterkirche hat offen.



In vielen Läden sehen wir diese Figur, die Dame mit den Schnurrbart.
Der Legende nach sträubte sich ein junges Paar, dem Lehnsherren die Hochzeitsnacht zu gewähren. Der Bräutigam verkleidete sich als Frau, vergaß aber, seinen Bart zu rasieren und wurde erkannt!






Noch vor der Mittagspause sind wir zurück im Laden und staunen...



Wir sind beeindruckt, wie die Künstlerin das Mosaikbild vom Computer auf die Fliesen interpretiert. - Für heute ist Pause.
Giuseppe läd uns in seine Lieblingsbar ein.

Traumhafte Schokoladen und ein hervorragender Kaffee.

Mmmmmmmmmm!





Abends folgen wir seiner Empfehlung und gehen Pizza essen.


Am nächsten Tag dürfen wir Giuseppe zum Großmarkt begleiten.



Hier kauft er Glasuren, rohe Tonfliesen, unglasierte Touristenware






und rohen Ton in verschiedenen Farben.
Aber alles kommt aus Grottaglie, nichts aus China!


Die Malerin rührt die Pigmente mit Wasser an. Glasur und Farben sehen blass und stumpf aus.
Die Kunst ist zu wissen, wie die Farben nach dem Brennen aussehen.

Mittags ist das Bild fertig und die Fliesen kommen vorsichtig in ein Schmottegestell.

Bei 1100° werden alle glasierten Teile gebrannt. das dauert bis zum nächsten Morgen.


Der Ofen wird gefüllt.
Morgens ist alles noch so heiß, das uns noch Zeit bleibt für einen Marktbesuch.










Nun ist es fertig und liegt gut verpackt im Auto. Wer es sehen möchte, muss uns nächstes Jahr zum Saunen besuchen!

Abschied von Gallipoli



Ein letzter Blick übers tosende Meer auf Gallipoli

Nach 4 Wochen brechen wir hier auf.

Wir erinnern uns an eine nette Nachbarschaft, Uschi und Gerard aus der Eifel, guten Wein vom Weingut der Masseria, einen tollen Mittwochsmarkt, gemeinsamem Essen und Feiern
und schönen Ausflügen



in die Nachbarstadt Nardó, nach Otranto und seiner besonderen Geschichte...

Ende des 15.Jhs hatten die Türken Otranto erobert und forderten das Volk auf, den muslimischen Glauben anzunehmen. Als die Menschen sich weigerten, wurden 800 geköpft. Das rief die Medici auf den Plan, die diese Region eigentlich schon aufgegeben hatten. Sie schlugen die Türken in die Flucht und werden noch heute gefeiert.

Etwas südlich von Otranto an der blauen Adria liegt Cesaro Therme im feudalen Seebäderstil.



Die Micky Maus liegt erschöpft im Gras und hat ihre Dienste getan.


Uns zieht es weiter...